14.09.2022

Brandenburgs einzigartiger Gipsberg am Tag des Geotops gefeiert

Zum bundesweiten „Tag des Geotops“, der alljährlich am dritten Sonntag im September stattfindet, wird in Brandenburg in diesem Jahr am 18. September 2022 der Sperenberger Gipsberg im Rahmen eines Aktionstages vor Ort präsentiert. In Sperenberg (Gemeinde Am Mellensee, Landkreis Teltow-Fläming) kann Gipsstein bewundert werden, der sonst Tausende Meter tief im Untergrund verborgen ist. Ein in der Tiefe aufgedrungener Salzstock hat hier den Gips an die Oberfläche gebracht: eine geologische Rarität im Norddeutschen Tiefland!

Der Sperenberger Gips wurde jahrhundertelang abgebaut, als Werkstein verwendet und zu Gipspulver gebrannt – Grundlage für die Stuckdekoration der kurfürstlichen und königlichen Bauten in Berlin und Potsdam. Im 19. Jahrhundert entstand eine große Gipsfabrik neben dem Gipsberg. Noch bis 1958 wurde in Sperenberg Gips gewonnen. Die ehemaligen Gipsgruben sind zu Seen geworden. An mehreren Aufschlüssen kann der Gipsstein in Augenschein genommen werden.
 
Darüber hinaus gibt es einen Weltrekord zu bestaunen: Zur Erkundung des Salzstocks wurde bei einer Bohrung 1871 eine Tiefe von 1272 m erreicht. Dieses Bohrloch blieb für mehrere Jahre das tiefste der Welt. Heute erinnert ein Gedenkstein daran.
 
Am Aktionstag am 18. Septemberg wird an Schautafeln über den Aufstieg des Salzes informiert und wird erläutert, woher der Gips überhaupt kommt und was die Eiszeit mit dem Gipsberg zu tun hat. Auch die Geschichte des Sperenberger Gipsabbaus wird vorgestellt. Kleine Touren führen über das Gelände.
 
Zur Eröffnung spricht die Leiterin des Geologischen Dienstes Brandenburg Dr. Birgit Futterer ein Grußwort. Veranstaltet wird der Aktionstag vom Verein Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg, der Gemeinde Am Mellensee, der Heimatstube Sperenberg und der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung.

GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung

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