28.08.2022
Zukunft Ernährung – Alternative Proteinquellen
Die Literaturstudie „Alternative Proteinquellen" beschäftigt sich mit spezifischen alternativen Proteinen, den damit einhergehenden Vor- und Nachteilen sowie Chancen und Herausforderungen. Untersucht werden u.a. pflanzliche Quellen wie Leguminosen, tierische Quellen wie Insekten oder Zellkulturen sowie weitere Alternativen, zu denen auch Mikro- und Makroalgen, Pilze, Bakterien und Hefen zählen.
Für jede alternative Proteinquelle beleuchtet die Literaturstudie die Aspekte Nachhaltigkeit
sowie gesundheitliche Auswirkungen und identifiziert potenzielle Ersatzprodukte.
Egal ob Tierwohl, Klimaschutz oder Gesundheit: Ernährung dreht sich heute
längst nicht mehr nur um den Geschmack. Angesichts der voraussichtlich
wachsenden Weltbevölkerung ist es eine enorme Herausforderung für die
Lebensmittelindustrie, diese Kriterien zu berücksichtigen und gleichzeitig
die notwendige Menge an Proteinen sicherzustellen. Doch welche nutzbaren
Alternativen gibt es eigentlich? Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn)
hat zusammen mit dem Cluster Ernährung verschiedene alternative
Proteinquellen, die damit einhergehenden Vor- und Nachteile sowie Chancen
und Herausforderungen näher untersucht und in der Broschüre „Zukunft
Ernährung – Alternative Proteinquellen“ zusammengefasst.
Unterschieden werden die Arten von Proteinquellen, die laut
Medienberichten das größte Zukunftspotenzial haben: pflanzliche Quellen
wie etwa Leguminosen sowie tierische Quellen, zu denen nicht nur Fleisch,
sondern alternativ auch Insekten oder Zellkulturen zählen. Bei Letzteren
handelt es sich um „Novel Foods“, innovative Lebensmittelvarianten, welche
in der EU nicht vor dem 15. Mai 1997 in nennenswertem Umfang für den
menschlichen Verzehr verwendet wurden. Hierzu gehören auch neue
Proteinalternativen wie Mikro- und Makroalgen, Pilze, Bakterien sowie
Hefen, die im Rahmen der KErn-Literaturstudie unter die Lupe genommen werden.
Verbraucherinnen und Verbraucher erhoffen sich oftmals mit dem Kauf von
Alternativprodukten eine gesundheitlich vorteilhaftere Wahl mit möglichst
geringen Umweltauswirkungen zu treffen. Dieses Vorhaben stellt die
Literaturstudie auf den Prüfstand: Können alternative Proteinquellen im
Vergleich zu tierischen Produkten wirklich gesünder und nachhaltiger sein?
In der KErn-Studie werden für alternative Proteinquellen geeignete
Lebensmittel identifiziert und die aktuelle Konsumenten- und Marktlage
samt potenziellen Auswirkungen auf die bayrische Land- und
Ernährungswirtschaft untersucht. Denn auch wenn sich viele
Verbraucherinnen und Verbraucher eine gesündere und nachhaltigere
Alternative zum Fleisch wünschen, gibt es zahlreiche Herausforderungen,
die es zu meistern gilt: Neben den Marktzulassungen zählen hierzu bislang
hohe Produktions- und Energiekosten sowie die damit einhergehenden Kosten
für die konsumierende Bevölkerung. Ebenso stellen kulturelle und regionale
Unterschiede, Anforderungen sowie die Akzeptanz der Verbraucher eine weitere große Hürde dar.
Forschende aus Wirtschaft und Wissenschaft gehen dennoch von einer
umfangreichen Veränderung im Ernährungsverhalten der Verbraucherinnen und
Verbraucher aus, welche sich bereits durch klimaverträgliche
Ernährungstrends andeutet und bei Verstetigung einen umfassenden Umschwung
im Lebensmittel- und Agrarsektor bedeuten könnte. Gleichzeitig steigt die
Zahl innovativer Start-Ups im Bereich alternativer Proteinquellen, die mit
großen Summen aus der Lebensmittel- und Agrarindustrie unterstützt werden.
Informieren Sie sich gerne weiter über die Lebensmittel der Zukunft!
Die Studie ist das Ergebnis eines Kooperationsprojekts der Bereiche
Wissenschaft und Wirtschaft des KErn zusammen mit dem Cluster Ernährung.
Das gemeinsame Vorhaben behandelt die Auswirkungen zukünftiger
Lebensmittel auf die bayerische Land- und Ernährungswirtschaft. In
Anlehnung an die Studie über disruptive Szenarien des Cluster Ernährung
hat das KErn im Rahmen des Projekts die Szenarienstudie „Disruptionen –
Wie sich die Rahmenbedingungen in der Ernährungswirtschaft ändern
könnten.“ erstellt. Diese spiegelt die aktuellen Daten zu alternativen
Proteinquellen im Bereich Konsumenten- und Marktforschung wider. Gefördert
wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.kern.bayern.de/presse/309640/index.php
https://www.kern.bayern.de/presse/309987/index.php
https://www.kern.bayern.de/alternativeproteine
Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn)
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