21.04.2022
Alte Gemüsesorten im neuen Gewand:
neue Website des SaatGut-Erhalter-Netzwerk Ost zu alten Gemüsesorten geht online
Pünktlich zum Saisonbeginn am 1. Mai 2022 veröffentlicht das SaatGut-Erhalter-Netzwerk Ost zusammen mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), der Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) und dem Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN e.V.) eine neue Website zu alten Gemüsesorten.
Unter dem Slogan „Wir bringen alte Gemüsesorten aus der Genbank zurück auf den Teller!“ stellen
die Samenbau- und Gemüsebau-Betriebe des SaatGut-Erhalter-Netzwerk Ost
wissenswerte Informationen rund um die Erhaltungsarbeit sowie
Bezugsquellen von Saatgut, Jungpflanzen und Frischgemüse alter Gemüsesorten vor.
„Uns ist es wichtig, den Konsument*innen zu zeigen, wieviel Arbeit hinter
jeder alten Sorte steckt, bis sie aus der Genbank wieder im Verkaufsregal
landet. Die Betriebe des SaatGut-Erhalter-Netzwerk Ost leisten eine
großartige und fundamentale Arbeit zum Erhalt der Biodiversität, die wir
mit der Website sichtbar machen wollen“, so Julia Ehrich,
Projektmitarbeiterin an der HNE Eberswalde. An diesem langjährigen Prozess
sind nicht nur Erhaltungsorganisationen und Samenbau-Betriebe beteiligt,
die sich um die erhaltungszüchterische Bearbeitung und Vermehrung des
Saatguts längst vergessener Sorten kümmern. Auch das Engagement der
Gemüsebau-Betriebe mit Anbau- und Vermarktungsversuchen ist gefragt. So
baut die Domäne Dahlem vor den Toren Berlins die alte Rote Bete Sorte
"Marner Halanga" an und vermarktet sie im Hofladen. „Die Kund*innen sind
neugierig und begeistert. Wir haben diese Sorte jetzt seit drei Jahren in
der Vermarktung.“, so Sieglinde Hohmann, Leiterin des Hofladens der Domäne
Dahlem. Das Saatgut bezieht die Domäne Dahlem vom Samenbau-Betrieb
Keimzelle, der sich mit seinen 3 ha in der Prignitz auf alte und seltene
Sorten spezialisiert. „Die Rote Bete "Marner Halanga" zeichnet sich durch
ihre Walzenform und ihren milden süßen Geschmack aus. Neben Geschmack und
Aussehen sind die Rückmeldungen aus dem Anbau für uns besonders wichtig.“,
erklärt Eve Bubenik, Gärtnerin der Keimzelle. Die derzeit 23 Betriebe des
SaatGut-Erhalter-Netzwerk Ost arbeiten in engem und regem Austausch miteinander.
Der VERN e.V. ist Initiator und Mitbegründer des SaatGut-Erhalter-
Netzwerk Ost, denn die Erhaltung von Sortenvielfalt gelingt am besten
gemeinschaftlich. Der Verein koordiniert die Zusammenarbeit im Netzwerk
und veranstaltet Netzwerktreffen zur Fortbildung, zum Erfahrungsaustausch
und zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit. Das Netzwerk ist offen für interessierte Betriebe.
Wer wissen will, welche Betriebe sich im SaatGut-Erhalter-Netzwerk Ost
engagieren und wo das Saatgut und Frischgemüse dieser besonderen alten
Gemüsesorten erworben werden kann, wird jetzt auf der neuen Website des
SaatGut-Erhalter-Netzwerk Ost fündig: Betriebsportraits und eine Karte mit
allen aktuellen Bezugsquellen stehen parat. Auch die einzelnen Sorten
werden im Detail porträtiert, inklusive Nennung der historischen Ursprünge
und der Eigenschaften in Geschmack und Aussehen. „Jede Sorte ist
einzigartig und trägt damit zur biologischen Vielfalt auf den Äckern bei“,
so Annika Grabau, Projektmitarbeiterin an der HU Berlin, die in
jahrelanger Recherchearbeit und mit Ergebnissen aus Anbauversuchen die Porträts der Sorten zusammengestellt hat.
SAVE THE DATE
Ab 1. Mai 2022 geht die neue Website des SaatGut-Erhalter-Netzwerk Ost
rund um alte Gemüsesorten unter www.alte-gemuesesorten-erhalten.de online.
Wer anschließend Saatgut, Jungpflanzen oder Frischgemüse alter
Gemüsesorten kaufen will, kann sich auf der Website über Bezugsquellen in
der Nähe informieren oder die Betriebe des SaatGut-Erhalter-Netzwerk Ost
direkt besuchen und damit die bunte und geschmackliche Vielfalt in den
eigenen Garten oder auf den Teller holen.
Die Website wurde im Rahmen des Forschungsprojekts ZenPGR von der HNE
Eberswalde konzipiert und inhaltlich gestaltet. Das Forschungsprojekt wird
im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen
nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert. Projektträger ist die
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Projektlaufzeit ist
vom 01.12.2017 bis 30.11.2022.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt unter
http://www.hnee.de/zenpgr und
https://vern.de/zenpgr/
http://www.saatgut-netzwerk.net
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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