10.10.2021
Mikroplastik, nein Danke!?
Warum junge Frauen immer noch auf plastikhaltige Kosmetik zurückgreifen
Die Gen Y ist die Generation, die sich Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit groß auf die Fahne geschrieben hat. Umso mehr überrascht
es, dass Frauen, die zwischen 1980 und den späten 1990er Jahren geboren wurden, noch nicht mehrheitlich auf plastikhaltige Kosmetikprodukte verzichten.
In ihrer Abschlussarbeit an der International School of Management (ISM) macht Virginia Odessa Nisha Vogt drei Gründe für das
Verhalten aus: mangelnde Alternativen, fehlende Transparenz bei
Produktinformationen und einen zu hohen zeitlichen Aufwand für
Produktrecherchen- und -vergleiche.
Warum gelingt der Naturkosmetik bei jungen Frauen noch nicht der große
Durchbruch? Mit dieser Frage hat sich ISM-Absolventin Virginia Odessa
Nisha Vogt beschäftigt und über Social Media zur Teilnahme an einer
Online-Umfrage aufgerufen. Mitgemacht haben über 300 Frauen, die zwischen
1985 und 2000 geboren wurden und vorwiegend in Nordrhein-Westfalen leben.
Die Mehrheit der Teilnehmerinnen war zwischen 19 und 23 Jahren alt (65 %) und studierte (51 %).
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass es noch ein größeres Angebot an
plastikfreier Kosmetik und transparentere Produktinformation braucht,
damit die alternativen Pflegeprodukte den Markt erobern können. Obwohl mit
83 % die große Mehrheit angibt, dass eine plastikfreie Zukunft für sie von
großer Bedeutung ist, gehen nur 18 % der Befragten beim Kauf sicher, dass
in der Verpackung und dem Produkt selbst kein Plastik enthalten ist. Auf
die Frage, warum sie weiterhin plastikhaltige Kosmetik konsumieren,
antworten 52 %, dass es ihnen an passenden Alternativen mangelt. 48 % der
Teilnehmerinnen fehlt es bei den Produktinformationen an Transparenz und
34 % empfinden den zeitlichen Aufwand für Produktrecherchen- und vergleiche als zu hoch.
Obwohl die Kosmetikindustrie vermehrt auf plastikfreie Produkte setzt,
scheint also noch nicht für jede etwas dabei zu sein. Alle, die noch nicht
das passende Produkt für sich entdeckt haben, werden nach der Einschätzung
von Virginia Vogt aber auch bald im Verkaufsregal fündig werden. „Die
Kosmetikbranche hat bereits erkannt, dass kein Weg mehr an einer
plastikfreien Zukunft vorbeiführt und sieht darin auch eine
Marktstrategie. Es wird also bald eine noch viel größere Auswahl an
nachhaltiger Kosmetik geben.“ Wenn einem beim Kosmetik-Einkauf Zeit und
Durchblick fehlen, empfiehlt die Absolventin zur App zu greifen. „Mit
Angeboten wie Codecheck fällt es einem leicht, nur noch plastikfreie
Kosmetikprodukte einzukaufen. Auch wer beim Lebensmitteleinkauf oder
Kleidershopping auf Nachhaltigkeit setzen will, findet in solchen Apps
eine schnelle und praktische Hilfe.“
Originalpublikation:
Weitere Ergebnisse aus der Master-Thesis von Virginia Vogt können im "International Journal of Applied Research in Management and Economics" nachgelesen werden.
https://dpublication.com/journal/IJARME/article/view/499
International School of Management
.