23.08.2021
Deutschlandweite FOM Umfrage zur Klimakrise
Trotz Klimakrise möchte die Mehrheit der Bundesbürger ihr Verhalten nicht ändern
Urlaub, Auto, Fleisch: Eine bundesweite Umfrage der FOM Hochschule unter mehr als 14.000 Menschen zeigt, dass die Mehrheit der Bundesbürgerinnen
und -bürger nicht bereit ist, zugunsten des Klimas den eigenen Lebensstil zu verändern.
Schmelzende Gletscher, steigender Meeresspiegel, zunehmende Erderwärmung:
Die Auswirkungen des Klimawandels werden Jahr für Jahr sichtbarer. Doch
wie stehen die Menschen in Deutschland zur Klimakrise? Und vor allem:
Inwiefern sind sie bereit, sich zum Schutz der Natur und Umwelt im Alltag
einzuschränken? Studierende der FOM Hochschule haben unter
wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Oliver Gansser vom ifes Institut
für Empirie & Statistik mehr als 14.000 Bundesbürgerinnen und -bürger zu
ihrer ökologischen Einstellung befragt. Die Umfrage zeigt: Die
überwiegende Mehrheit ist sich sicher, dass wir aktuell auf eine
ökologische Katastrophe zusteuern. Umso überraschender ist es, dass ein
Großteil der Befragten das eigene Verhalten in Bezug auf Ernährung,
Mobilität und Reisen nicht ändern will. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
Tierprodukte: Keine Lust auf Verzicht
Dass die industrielle Tierhaltung zum Klimawandel beiträgt, ist weithin
bekannt. Dennoch werden Würstchen, Schnitzel und Co. auch in Zukunft auf
den meisten deutschen Tellern landen: Gerade einmal 35 Prozent der
Befragten werden versuchen, der Umwelt zuliebe vermehrt auf Fleisch zu
verzichten, selbiges gilt für Fisch (34%). Noch weniger (26%) haben vor,
sich beim Konsum von Tiererzeugnissen wie Käse, Milch und Eiern einzuschränken.
Auto und Flieger statt Bus und Bahn
Auch beim Thema Mobilität zeigt sich in der deutschen Bevölkerung nur
bedingt die Bereitschaft, auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen:
Zwar möchten 56 Prozent versuchen, verstärkt mit dem Rad zu fahren oder zu
Fuß zu gehen, doch gerade einmal 39 Prozent – und damit deutlich weniger
als die Hälfte der Befragten – planen fest, das Auto in Zukunft öfter
stehen zu lassen. Zudem gaben 62 Prozent an, nicht oder nur teilweise auf
Urlaubsflüge zugunsten eines Urlaubs in der Region verzichten zu wollen –
bei der jungen Generation Z (12-24 Jahre) sind dies sogar fast 80 Prozent.
Mehrheit glaubt an ökologische Katastrophe
Dabei sind sich die Bundesbürgerinnen und -bürger der ökologischen Krise
und ihrer möglichen Konsequenzen durchaus bewusst: Drei von vier Befragten
(74%) sind davon überzeugt, dass die Menschheit schon bald eine große
ökologische Katastrophe erlebt – sollten die Dinge weiterlaufen wie
bisher. 37 Prozent sind ganz besonders pessimistisch: Sie glauben nicht
daran, dass der menschliche Einfallsreichtum die Bewohnbarkeit der Erde
sicherstellen wird. Demgegenüber hält jeder Fünfte (21%) die ökologische
Krise für stark übertrieben.
Gute Vorsätze beim Energieverbrauch und Kaufverhalten
Immerhin: In einigen Bereichen sind die Menschen in Deutschland bereit,
ihr Verhalten zum Wohle der Natur zu ändern – beispielsweise, wenn es um
den Energieverbrauch geht: So hat sich die Mehrheit für die Zukunft fest
vorgenommen, sparsamer mit Beleuchtung (69%) und Wasser (67%) umzugehen
sowie niedrigere Temperaturen beim Heizen einzustellen (57%). Ein Großteil
überdenkt auch das eigene Kaufverhalten: Knapp acht von zehn Befragten
(79%) planen, vermehrt auf qualitativ hochwertige Produkte mit längerer
Haltbarkeit zu setzen. 67 Prozent möchten außerdem öfter versuchen,
beschädigte Dinge zu reparieren. Etwas mehr als die Hälfte (57%) der
Bürgerinnen und Bürger hat den Vorsatz gefasst, grundsätzlich weniger zu
kaufen.
Seit 2013 führt das ifes Institut für Empirie & Statistik der FOM
Hochschule Sommerumfragen mit dem Fokus auf gesellschaftliche
Verhaltensweisen durch. Die Auswertung der aktuellen Umfrage für
Gesamtdeutschland wie auch für einzelne Städte/Regionen gibt es unter
http://fom.de/sommerumfrage2021-klimakrise
FOM Hochschule
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