07.05.2021
Verantwortung für den radioaktiven Abfall übernehmen
Transformation der Energieversorgung bedeutet auch, die Sicherheit für die
Altlasten einer fehlgeleiteten Energiepolitik zu garantieren
„Erst wenn die Atomkraftwerke zurückgebaut, die Herstellung von
Brennelementen beendet und die derzeit in vielen Zwischenlagern über die
Bundesrepublik verteilten atomaren Abfälle dauerhaft sicher endgelagert
sind, ist der Ausstieg aus der Stromerzeugung mit Atomenergie vollendet“,
erläutert Wolfram König, der Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit
der nuklearen Entsorgung, anlässlich der Eröffnung der Ausstellung suche:x
im nordrhein-westfälischen Landtag. Die Ausstellung ist virtuell zu sehen
unter www.base.bund.de/virtuelle-endlagerausstellung
In gut 20 Monaten werden in Deutschland die letzten drei Atomkraftwerke
abgeschaltet. Doch das tatsächliche Ende dieser Hochrisikotechnologie wird
auch in unserem Land erst in Jahrzehnten erreicht sein. „Erst wenn die
Atomkraftwerke zurückgebaut, die Herstellung von Brennelementen beendet
und die derzeit in vielen Zwischenlagern über die Bundesrepublik
verteilten atomaren Abfälle dauerhaft sicher endgelagert sind, ist der
Ausstieg aus der Stromerzeugung mit Atomenergie vollendet“, erläutert
Wolfram König, der Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der
nuklearen Entsorgung (BASE), anlässlich der Eröffnung der Ausstellung
suche:x im nordrhein-westfälischen Landtag vor der Landespressekonferenz in Düsseldorf.
Das BASE beaufsichtigt das Auswahlverfahren und organisiert die umfassende
Beteiligung in allen Schritten bis zur Feststellung eines Endlager-
Standorts in Deutschland. Dabei hat das Bundesamt auch eine eigene
Ausstellung zur Suche nach einem Endlager für atomare Abfälle konzipiert,
die bis zum 21. Mai 2021 im Landtag Nordrhein-Westfalens zu sehen ist.
Im Blickpunkt der derzeit laufenden bundesweiten Suche stehen insbesondere
die hochradioaktiven abgebrannten Brennelemente aus Atomkraftwerken und
verglasten Abfälle aus der Wiederaufarbeitung, die am Ende der
Kraftwerkslaufzeiten rund 1.900 Castorbehälter füllen. Sie stehen derzeit
in 16 zentralen und dezentralen Zwischenlagern an der Erdoberfläche – in
Nordrhein-Westfalen in Ahaus und Jülich.
Für diese Abfälle wird in der gesamten Bundesrepublik nach einem
geeigneten Endlagerstandort gesucht, das tief unter der Erde errichtet
werden soll. Hierfür wurde im Jahr 2016 von Bundestag und Bundesrat mit
sehr breiter Mehrheit ein Suchverfahren auf den Weg gebracht. Nach streng
wissenschaftlich begründetem Vorgehen unter umfassender Beteiligung aller
Interessierten von Beginn an hat das mit der Suche beauftragte
Unternehmen, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mbH, am 28.
September 2020 ihr erstes Zwischenergebnis der Öffentlichkeit vorgelegt,
den sogenannten Zwischenbericht Teilgebiete. Demnach verfügen 54 Prozent
der Fläche Deutschlands und rund 30 Prozent der Landesfläche in Nordrhein-
Westfalen über geologische Eigenschaften, die eine vertiefende Betrachtung
sinnvoll erscheinen lassen.
Dieses erste Ergebnis wird derzeit in einem neuen Beteiligungsformat
beraten: der Fachkonferenz Teilgebiete, in der neben Bürgerinnen und
Bürgern auch Wissenschafler:innen, zivilgesellschaftliche Organisationen
und Kommunen vertreten sind. Im sich anschließenden nächsten
Verfahrensschritt soll dann eine sehr begrenzte Anzahl von
Standortregionen für eine intensive Untersuchung identifiziert werden.
Dieses einmalige Verfahren zur Standortfindung eines sicheren Endlagers
wird nur dann zu einem Erfolg werden, wenn alle gesellschaftlichen Gruppen
einschließlich der Politik auf den unterschiedlichen Ebenen ihrer
Verantwortung für kommende Generationen gerecht werden und nicht in
reflexhafte Beantwortung – nämlich der Forderung nach Verschieben der
Abfälle in andere Regionen oder spätere Zeiten – verfallen. „Mit unseren
stabilen politischen und wirtschaftlichen Bedingungen stehen wir für
unsere Kinder und allen weiteren Generationen in der Pflicht, uns um den
sicheren Verbleib dieser hochgefährlichen Abfälle zu kümmern“, so Wolfram König.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.endlagersuche-infoplattform.de
http://www.base.bund.de
http://www.base.bund.de/virtuelle-endlagerausstellung
Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung
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