02.12.2019
Strahlenbewusstseinsstudie des BfS:
Bevölkerung wünscht sich mehr Aufklärung
Ist es gefährlicher, mit dem Handy zu telefonieren oder neben einem Mobilfunkmast zu stehen? Was ist Radon und wie gefährlich ist es? Wie schützt man sich vor Sonnenstrahlung?
Ist es gefährlicher, mit dem Handy zu telefonieren oder neben einem
Mobilfunkmast zu stehen? Was ist Radon und wie gefährlich ist es? Wie
schützt man sich vor Sonnenstrahlung? Diese und andere Fragen hat das BfS
2.000 Personen für die Studie „Was denkt Deutschland über Strahlenschutz?“
gestellt. Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens will das BfS wissen, was
die Deutschen über die Strahlung wissen, um zu entscheiden, wo noch mehr
Aufklärung von Nöten ist. BfS-Präsidentin Inge Paulini stellte die Studie
am Mittwoch anlässlich eines Festaktes zum 30-jährigen Bestehen des BfS
zusammen mit Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth vor.
Paulini: „30 Jahre nach Gründung des BfS hat sich der Strahlenschutz
grundlegend geändert. Der Strahlenschutz spielt im Alltag eine immer
größere Rolle: Die allgegenwärtigen Smartphones und die Digitalisierung,
die Weiterentwicklungen in der Medizin und natürlich der Klimawandel, der
zu mehr Sonnentagen und damit zu einer höheren UV-Belastung führt. Wir
wollten wissen, was die Deutschen mit Strahlung verbinden und was sie von
uns erwarten. Vielen geht es demnach um Information und Aufklärung – ein
Auftrag, den wir gerne annehmen. Dabei wollen wir auch neue Zielgruppen ansprechen.“
Flasbarth: „Strahlenschutz ist weit mehr als Schutz vor atomarer
Strahlung. Die Angst vor Strahlung durch neue Technik nimmt zu. Darum ist
es gut, dass wir mit dem BfS eine Behörde haben, die sich auf den
Strahlenschutz konzentriert und dieses wichtige Thema engagiert
vorantreibt. Die Studie zeigt uns, dass wir alle miteinander noch mehr
informieren und aufklären müssen.“
Ein Ergebnis der Studie: Die Gesundheitsgefahr von Radon, das nach dem
Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs ist, wurde von sehr
wenigen Personen (22,9 Prozent) als hoch eingestuft. Radon ist aber die
größte Strahlenquelle für die durchschnittliche jährliche
Strahlenbelastung. Um das Bewusstsein und damit den Schutz vor Radon in
Deutschland zu verbessern, haben BMU und BfS bereits erste Maßnahmen wie
zum Beispiel den Radonmaßnahmenplan ergriffen.
Der Radonmaßnahmenplan enthält Ziele für die Bewältigung der langfristigen
Risiken der Exposition gegenüber Radon in Aufenthaltsräumen und an Arbeitsplätzen in Innenräumen.
Nach Assoziationen zum Begriff Strahlung befragt, wurden am häufigsten
spontan der Mobilfunk (23,2 Prozent) oder verwandte Aspekte genannt. Fast
allen Befragten (95 Prozent) ist bewusst, dass bei der Nutzung von
Mobiltelefonen elektromagnetische Felder entstehen. Nur etwas mehr als die
Hälfte der Befragten (56,9 Prozent) weiß jedoch, dass die größte Strahlung
für einen selbst vom eigenen Handy und nicht vom Sendemast ausgeht.
Verantwortlich machen die Befragten vor allem mangelnde Information von
Seiten offizieller Stellen: Nur 22,5 Prozent der Befragten fühlt sich
durch die Behörden gut informiert.
Der Strahlenschutz in Deutschland hat sich in den letzten Jahren
weiterentwickelt. Das neue Strahlenschutzrecht, das seit dem 31.12.2018 in Kraft
ist, enthält beispielsweise Regelungen zum Schutz vor dem natürlich
vorkommenden radioaktiven Edelgas Radon, zu Radioaktivität in Bauprodukten
sowie zur Bewältigung radiologischer Altlasten. Das BfS konzentriert sich
nach der Behördenneuorganisation 2017 auf den Strahlenschutz, während der
Bereich der Endlagerung im Bundesamt für kerntechnische
Entsorgungssicherheit angesiedelt worden ist.
Link zur Studie:
http://www.bfs.de/strahlenbewusstsein
Bundesamt für Strahlenschutz:
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) arbeitet für den Schutz des
Menschen und der Umwelt vor Schäden durch Strahlung. Das BfS informiert
die Bevölkerung und berät die Bundesregierung in allen Fragen des
Strahlenschutzes. Die über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewerten
Strahlenrisiken, überwachen die Umweltradioaktivität, unterstützen aktiv
im radiologischen Notfall-schutz und nehmen hoheitliche Aufgaben wahr,
darunter im medizinischen und beruflichen Strahlenschutz. Ultraviolette
Strahlung und strahlenrelevante Aspekte der Digitalisierung und
Energiewende sind weitere Arbeitsfelder. Als wissenschaftlich-technische
Bundesoberbehörde betreibt das BfS Forschung und ist mit nationalen und
internationalen Fachleuten vernetzt. Weitere Informationen unter
http://www.bfs.de
Bundesamt für Strahlenschutz
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