09.06.2019
Batterie oder Brennstoffzelle – oder doch Diesel?
Wie lässt sich Mobilität klimaschonender gestalten?
Um das Klima zu schützen und die Erderwärmung zu begrenzen, hat sich
Deutschland verpflichtet, seine CO2-Emissionen massiv zu reduzieren. Doch
seit 2005 sinkt der Wert kaum – Deutschland wird sein Klimaziel minus 40
Prozent bis zum Jahr 2020 voraussichtlich verfehlen.
Der Experte für Luftqualität, Professor Dr. Reinhard Zellner, beschäftigt sich damit, was
der Verkehrssektor zum Klimaschutz beitragen kann und wie eine klimaschonende Mobilität der Zukunft aussehen könnte. Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) veröffentlicht einen Übersichtsartikel Zellners nun als Sonderdruck.
Auf die Frage, warum die deutschen Klimaziele bedroht sind, gibt es viele
Antworten. Professor Dr. Reinhard Zellner hat in dem Artikel „Zu viel CO2
aus dem Verkehr: Ist Elektromobilität die Lösung?“ den Verkehrssektor
ausgiebig analysiert und kennt die Probleme. „Aufgrund der Erkenntnisse
von Atmosphären- und Klimaforschung kennen wir heute die Ursachen des
Klimawandels recht genau. Allerdings fehlt es an der konsequenten
Umsetzung gezielter Gegenmaßnahmen sowie auch an der gebotenen Offenheit
für die Entwicklung verschiedener wissenschaftlich-technischer
Alternativen“, erläutert Zellner.
In seinem Übersichtsartikel beschreibt er, warum die Emissionen trotz
zahlreicher Maßnahmen nicht sinken. Er betrachtet Benziner,
Dieselfahrzeuge, Elektroautos und Brennstoffzellenfahrzeuge und erklärt,
welche Vor- und Nachteile die Fahrzeuge für die CO2-Bilanz mit sich
bringen – mit teils überraschenden Ergebnissen. Auch die politischen
Maßnahmen zum Klimaschutz nimmt Zellner unter die Lupe und zeigt, warum
sich mit der derzeit politisch favorisierten Batterietechnik die
gewünschten Ziele nur bedingt erreichen lassen. Gleichzeitig präsentiert
er Empfehlungen, wie eine klimaschonende Mobilität der Zukunft aussehen
könnte, die verschiedene Antriebstechniken und die neuen CO2-basierten
synthetischen Kraftstoffe, die sogenannten E-Fuels, sowie die
unterschiedlichen Energiedichten von Batterien und Kraftstoffen berücksichtigen.
Reinhard Zellner war bis zu seiner Emeritierung 2018 Professor für
physikalische Chemie mit Schwerpunkt Atmosphärenchemie an der Universität
Duisburg-Essen. Er war Mitglied der Enquete-Kommissionen des Deutschen
Bundestags „Schutz der Erdatmosphäre“ und „Schutz des Menschen und
Umwelt“, koordinierte das deutsche Ozon-Forschungsprogramm und war
Vorsitzender des Sachverständigenkreises des Bundesforschungsministeriums
„Globale Umweltaspekte“. Bis 2018 war er auch verantwortlich für die
Arbeitsausschüsse „Chemie, Luftqualität und Klima“ und „Feinstäube“ von
GDCh, ProcessNet, Deutscher Bunsengesellschaft für Physikalische Chemie
und der Kommission zur Reinhaltung der Luft. Sein Artikel „Zu viel CO2 aus
dem Verkehr: Ist Elektromobilität die Lösung?“ erschien erstmals in der
Märzausgabe der GDCh-Zeitschrift „Nachrichten aus der Chemie“.
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.gdch.de
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.
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