20.05.2019
Sicherheit bei der kreativen Zubereitung von Lebensmitteln
Nicht jedes Material eignet sich zum Kochen und Backen
In Kochshows und in sozialen Medien wimmelt es von Tricks, wie das Kochen
und Backen in der eigenen Küche kreativer gestaltet werden kann. Doch
nicht jeder Tipp – selbst wenn er vom Profi kommt – ist nachahmenswert.
Zum Beispiel dann, wenn Materialien zum Einsatz kommen, die für das
Zubereiten von Lebensmitteln ungeeignet sind. Vielfalt und Abwechslung bei
der Speisenzubereitung sollten nicht auf Kosten der Gesundheit gehen. Wer
auf einige Dinge achtet, geht auf Nummer sicher.
Ob Kaffeetasse, Lunchbox oder Auflaufform – Lebensmittel kommen immer mit
Materialien und Gegenständen in Berührung, wenn sie hergestellt,
zubereitet oder zum Verzehr angeboten werden. Diese Materialien und
Gegenstände werden als Lebensmittelkontaktmaterialien bezeichnet.
Für solche Materialien gelten europaweit strenge Anforderungen zum Schutz
der Verbraucher. Lebensmittelkontaktmaterialien dürfen keine Bestandteile
auf Lebensmittel in Mengen abgeben, die geeignet sind, die Gesundheit der
Verbraucher zu gefährden. Hersteller von Lebensmittelkontaktmaterialien
unterliegen deshalb einer großen Sorgfaltspflicht. Sie müssen bereits bei
der Auswahl der Rohstoffe berücksichtigen, dass das Endprodukt mit
Lebensmitteln in Kontakt kommen soll.
Oft sind Materialien und Gegenstände für den Kontakt mit Lebensmitteln an
ihrer Beschaffenheit zu erkennen (z. B. Messer, Kaffeetasse) oder sind
bereits mit dem Lebensmittel in Kontakt (z. B. Verpackung). Andere
Materialien und Gegenstände, die für den Kontakt geeignet sind, können
Verbraucher an einer besonderen Kennzeichnung erkennen: Das Glas-Gabel-
Symbol oder der Hinweis „Für Lebensmittelkontakt“ weisen dann auf dem
Produkt oder dessen Verpackung darauf hin, dass bei der Herstellung, zum
Beispiel einer Schale, die gesetzlichen Vorgaben berücksichtigt wurden.
In einschlägigen Internetforen, aber auch in Service-Rubriken anderer
Medien werden rund ums Jahr Vorschläge zur kreativen Zubereitung von
Lebensmitteln veröffentlicht: Schokolade für essbare Dessertschalen wird
auf Luftballons in Form gebracht, Brote dekorativ in Blumentöpfen
gebacken, Tartar mittels billigem, zurechtgeschnittenem Abflussrohr aus
dem Baumarkt angerichtet und Hähnchen auf Bierdosen gegrillt. In diesen,
wie auch anderen Beispielen, sind die verwendeten Materialien keineswegs
dazu geeignet, um mit Lebensmitteln in Kontakt zu kommen. Im Gegenteil: Es
ist zu erwarten, dass während der Zubereitung auch unerwünschte und sogar
gesundheitsschädliche Stoffe in die Lebensmittel übergehen können. Ein
Beispiel sind Farbbestandteile vom Äußeren der Dose, welche nicht für den
Kontakt mit Lebensmitteln bestimmt sind.
Jeder kann sich vor der Aufnahme solch unerwünschter und
gesundheitsschädlicher Substanzen schützen, wenn er nur ein paar Dinge
beachtet:
* Gesundheit geht vor Kreativität: Verwenden Sie für die Zubereitung
Ihrer Lebensmittel ausschließlich Materialien und Gegenstände, die dafür
vorgesehen sind!
* Achten Sie bei der Auswahl der Materialien und Gegenstände auf die
Kennzeichnung! Andere Produkte erfüllen nicht automatisch die strengen
Anforderungen an Lebensmittelkontaktmaterialien, nur weil man sie als
solche verwenden könnte.
* Im Zweifel: Hände weg von Herstellungspraktiken, bei der
ungewöhnliche Materialien und Gegenstände verwendet werden, die sonst
nicht in der Küche zu finden sind! Suchen Sie nach alternativen
Zubereitungsformen oder greifen Sie lieber zum Originalprodukt, das für
den Kontakt mit Lebensmitteln bestimmt ist.
Weiterführende Informationen:
http://www.bvl.bund.de/LMKontaktmaterialien
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
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