10.02.2018
Wilde Nachbarn
Bürger können ihre Beobachtungen von Wildtieren in Städten von BWB online melden
Wildtiere haben längst entdeckt, dass menschliche Siedlungen einen hervorragenden Lebensraum mit konstantem Nahrungsangebot, milderem Klima, bester Deckung und wenigen Feinden bieten. Dadurch kommt es immer wieder zu Begegnungen zwischen Mensch und Tier. Wer in Baden-Württemberg einen Waschbären hinter der Mülltonne entdeckt, nachts einen Igel auf der Terrasse zu Gast hat oder auf dem Heimweg einem Fuchs begegnet, hat jetzt
die Möglichkeit, seine Beobachtung auf dem Web-Portal www.bw.wildenachbarn.de zu melden.
Wildtiersichtungen, Spurenfunde, Fuchs- und Dachsbaue sowie Fundorte toter Tiere können dort in eine Karte
eingetragen werden. Wem es gelingt, ein Foto seiner Beobachtung zu machen, kann dieses hochladen und sich die von anderen Nutzerinnen und Nutzern eingereichten Bilder anschauen.
„Wilde Nachbarn“ ist Bestandteil des vom Ministerium für Ländlichen Raum
und Verbraucherschutz geförderten Projekts „Wildtiere im Siedlungsraum
Baden-Württembergs“ der Professur für Wildtierökologie und
Wildtiermanagement der Universität Freiburg. Das Web- Portal wird in
Zusammenarbeit mit dem Verein StadtNatur betreut. Damit folgt Baden-
Württemberg Städten wie Wien, Zürich und Berlin (www.berlin.StadtWildTiere.de), in denen solch eine Meldemöglichkeit schon
besteht und von der dortigen Bevölkerung gerne angenommen wird. Nach dem
Prinzip der „Citizen Science“ gewinnen Bürgerinnen und Bürger Daten, die
Forscherinnen und Forschern ein Bild von der Verteilung der einzelnen
Tierarten über den Siedlungsraum vermitteln. Dadurch wird es möglich,
Rückschlüsse auf Interaktionshotspots zu ziehen – also Orte, an denen sich
Mensch und Wildtier besonders oft begegnen. Dieses Wissen kann für das
zukünftige Wildtiermanagement, mit dem Konflikten vorgebeugt werden soll,
nützlich sein. Indem Bürger aufgerufen werden, sich an der
wissenschaftlichen Forschung zu beteiligen, werden sie gleichzeitig für
das Thema sensibilisiert und vielleicht sogar begeistert. Dies ist dem
Forschungsteam zufolge in einer Zeit, in der ein Bezug der Menschen zur Natur schwindet, sehr wichtig.
Neben der Möglichkeit zur Meldung von Sichtungen und Konfliktfällen bietet
die Website auch umfassende Informationen zu diversen Tierarten sowie Tipps, wie man diese am besten beobachten kann.
http://www.bw.wildenachbarn.de
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau
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